EMDR (eye movement desensitation and reprocessing – Desensibilisierung und Neuverarbeitung durch geführte Augenbewegungen) ist eine Methode, die die Amerikanerin Helen Shapiero Anfang der 80er Jahre zur Verarbeitung von schweren Traumata (Kriegserlebnisse, Foltererfahrungen, Vergewaltigungen u. Ä.) entwickelt hat. Frau Shapiero hatte festgestellt, dass sie in einer Situation, in der sie durch ein lebensbedrohliches Trauma belastet war, Erleichterung verspürte, als sie zufällig ihre Augen schnell hin und her bewegte. Dieser Erfahrung nachforschend entwickelte sie eine Methode, bei der sich traumatisierte Patienten auf ihr Trauma besinnen und gleichzeitig geführt die Augen bewegen. Die moderne Hirnforschung hat die Wirkzusammenhänge später erklärt und das Verfahren wird heute schulenübergreifend in der Traumatherapie mit gutem Erfolg eingesetzt. Der Wirkmechanismus ist vereinfacht dadurch zu erklären, dass die Augenmuskeln mit beiden Hirnhemispheren eng verschaltet sind. Wenn also gemeinsam mit den belastenden Erinnerungen durch die Augenmuskelerregungen andere Areale aktiviert werden, kann auch die Erinnerung „in Bewegung“ geraten und sich mit anderen Inhalten verknüpfen. Dieser Prozess erleichtert es offensichtlich, Belastungen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und die Traumata als gemachte Erfahrungen abzuspeichern. Natürlich gehört zu einem verantwortungsvollen Einsatz der Methode eine gute, tragfähige therapeutische Beziehung, da die Bearbeitung der traumatischen Inhalte oft sehr belastend sein kann. Daher ist der Zeitpunkt, zu dem die Methode in den therapeutischen Prozess eingebettet werden kann von der jeweiligen Entwicklung, Stabilität und Zielsetzung abhängig.
Erweitere Einsatzmöglichkeiten des EMDR
Das Feld des EMDR wird intensiv erforscht und befindet sich daher in ständiger Entwicklung. Nach den guten Erfolgen bei schweren Störungen wurde auch mit minder schweren oder nur unangenehme Belastungen experimentiert und auch hier eine gute Wirksamkeit festgestellt. Ich biete in diesem Bereich Hilfe bei Allergien, Schmerzen (vor allem chronische), Trauer (mit ausgeprägten Schuldgefühlen), Ängste (vor allem konkrete Ängsten wie z. B. Zahnarzt etc.) und Süchten (bei Abstinenzwunsch), an.